AHU Außenhochdruckumformung

 

Besonderheit hierbei ist, dass nur eine Werkzeughälfte formgebend ist, die zweite Werkzeughälfte wird durch ein „Wasserdruckbett" ersetzt. Die Werkzeugkosten lassen sich so erheblich reduzieren. Zudem sorgt der Einfluss des Umformmediums für einen optimierten Materialfluss im Flanschbereich und somit für die Realisierbarkeit von komplexen Geometrien. Wegen der allerdings etwas erhöhten Taktzeit eignet sich das Verfahren vor allem für kleine Losgrößen. Pressen mit bis zu 40.000 kN Schließkraft und entsprechende Peripherie gehören hier zum möglichen Lieferumfang der Schnupp Hydraulik.

 

Im Folgenden wird der Ablauf eines AHU-Taktes erläutert, wobei in der Praxis mehrere Vorgänge gleichzeitig ablaufen bzw. sich überschneiden.

Zu Beginn eines Taktes wird der Wasserkasten mit Fluid gefüllt und eine Platine in die geöffnete Presse eingelegt. Anschließend wird der Stößelzylinder ausgefahren, so dass der Blechhalter aufsetzt.
Einschwenkbare Distanzen verriegeln jetzt den Blechhalter. Die Blechhalterzylinder sowie die unter dem Pressentisch befindlichen Schließzylinder werden aktiv und erzeugen so die Blechhalterkraft, welche partiell unterschiedlich hoch vorgegeben werden kann.
Jetzt beginnt der eigentliche Umformvorgang: Über die Erhöhung des Wasserkastendruckes kann das Vorformen eingeleitet werden. Die Platine wird hierbei entgegen der Zugrichtung vorgewölbt, was vor allem bei flachen Bauteilen zu einer erhöhten Beulfestigkeit führt.

Bei der Umformstufe 1 fährt der Stößel bis zu seinem unteren Totpunkt. Über ein eigens dafür entwickeltes Druckventil wird der Wasserkastendruck trotz des Eintauchens des Stempels in die Platine einem vorgegebenem Druckverlauf exakt nachgeführt. Ebenso wird die partielle Niederhalterkraft über die Schließzylinder stößelwegabhängig vorgegeben. Diese Faktoren sind die Grundlage für Bauteile hoher Ziehgüte.

Nach Erreichen seines unteren Totpunkts wird auch der Stößel mittels einfahrender Distanzen verriegelt.
Während der Umformstufe 2 werden die Schließzylinder ausgefahren, so dass der Pressentisch sowie der Blechhalter und Stößelriegel angehoben werden und die Platine bis zur Endziehtiefe umgeformt wird. Mit der Erhöhung des Wasserkastendruckes durch den Druckübersetzer wird das Bauteil vollständig ausgeprägt.
Nach dem Dekomprimieren des Wirkmediums und der Schließzylinder werden die Blechhalterriegel und Stößelriegel ausgeschwenkt. Dann senkt sich der Pressentisch ab, der Stößel mit Blechhalter fährt hoch und das Bauteil kann entnommen werden.